Wer erinnert sich noch an dieses Auto?
Wer sich in den 90er Jahren mit Kadett C beschäftigt hat, wird diese legendäre Kadett C Limousine sicherlich kennen. In der Flash Ausgabe Nr. 2 konnte man das Fahrzeug ebenfalls bestaunen und auch auf der Motor Show Essen wurde die Limo damals ausgestellt. In erster Linie war das Auto aber bekannt durch die erfolgreichen Einsätze im Langstreckenpokal.
Dietrich Risse hat das Auto neben seinem Motorsport Geschäft für die Rundstrecke aufgebaut. Gefahren wurde die Rennlimo von Karl Heinz Engelsberg 1991/1992. Schon damals war Stefan fasziniert davon, dass der Kadett C auf der Nordschleife die Mercedes Evo und BMW M3 gejagt hat. Das führte sogar dazu, dass bei der Rennkommission Protest eingelegt und die Motorisierung geprüft wurde. Es stellte sich heraus, dass es tatsächlich der regelkonforme 2.0-16V 400er (mit 1.0 ZF) war.
Der letzte Renneinsatz war 1992. Viele Jahre lang haben Ede und Stefan darum gebeten das Auto wieder zu zeigen, doch Dietrich Risse hat sich nicht überzeugen lassen und allen untersagt an das Auto zu gehen. Als er mal zu Besuch in der edeltraut Zentrale war hat Stefan hat ihm gegenüber sogar mal angekündigt, dass er das Auto gerne kaufen würde oder überlegt es nachzubauen, doch das hat Dietrich in seiner Ehre beleidigt und das Thema war wieder beendet. Es war das Firmengründungsauto von Risse Motorsport und Dietrich hatte Angst, dass es in falsche Hände gelangen könnte.
Über 20 Jahre stand das Auto auf einem Hänger in der Garage und hat kein Tageslicht mehr gesehen. Zahlreiche Teile wie Motor, Getriebe, Käfig, Räder waren zuvor schon ausgebaut worden. Leider ist Dietrich Risse mittlerweile gestorben und die Erbengemeinschaft öffnete die stark zugewachsene Garage und sendete dieses Foto auf Facebook:
Sofort gab es zahlreiche Kaufangebote, doch niemand wollte preisgeben, was genau mit dem Auto passieren soll. Den Erben war klar, dass zu Ehren von Dietrich Risse das Auto unverändert bleiben und wieder der Öffentlichkeit präsentiert werden sollte. Und da kamen wir wieder ins Spiel. Die Tradition von Risse Motorsport passt perfekt zu der Tradition von edeltraut tuning. Hinzu kam das Versprechen, das Auto zu restaurieren ohne die Optik zu verändern. Das war das Ziel auf das sich alle Beteiligten geeinigt haben und das legendäre Auto machte sich auf den Weg nach Köln.
Stefan freute sich diese ehrenvolle Aufgabe in Angriff zu nehmen und konnte es kaum erwarten. Zunächst einmal wurde die Limo wieder “unter Tage” in die Garage eingesperrt.
Der Staub und Dreck der letzten 20 Jahre musste erstmal runter:
Und es wurde eine kurze Bestandsaufnahme gemacht:
Auf der ersten Blick wirkt der Zustand sehr rustikal und stark beansprucht. Das wird eine Menge Arbeit die Zeichen der Zeit und die Schäden aus den Rennsporteinsätzen zu beseitigen und das Auto in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.
Zunächst einmal mussten ein paar Blechteile provisorisch montiert werden, um ein neues Frontblech optimal anzupassen. Die Anpassungen wären mit den Kunststoffteilen nicht möglich.
Stefan hat einen neuen Käfig bestellt:
Im Innenraum waren ebenfalls Anpassungen notwendig, um für den Einbau des Shifters und des Käfigs alles vorzubereiten.
Nachdem alle Vorarbeiten erledigt sind, wird die Karosserie zum Lackierer gebracht. Keine Angst, die Limousine wird natürlich nicht komplett lackiert, denn das originale Aussehen soll ja beibehalten werden. Motorraum, Innenraum und Kofferraum sollen wieder in strahlendem Weiß leuchten.
Das sieht doch schon sauber und vielversprechend aus. Bevor es aber ans Zusammenbauen geht, wird die Karosserie wieder in die Garage befördert und sanft auf die Seite geworfen, um den Unterboden zu bearbeiten.
Der Unterboden wird grundiert und in weiß lackiert. Das übernimmt Stefan selbst.
Von außen betrachtet sieht das übrigens so aus:
Wie man sieht sind auch schon die Achsteile einbaufertig.
Das optische Ergebnis des Unterboden kann sich sehen lassen. Auch hier erstrahlt die Limo wieder in hellem Weiß.
Was natürlich nicht fehlen darf ist die richtige Motorisierung, um einem Rennwagen gerecht zu werden.
Natürlich wie bei edeltraut so üblich alles vom Feinsten und sowohl technisch wie auch optisch perfekt.
Da noch keine Achse im Weg steht, kann der Motor problemlos von unten eingebaut werden. Man beachte die professionellen Stützen, um das Auto aufzubocken
Der Motor ist drin und die restlichen Teile im Innenraum können auch montiert werden.
Die Batterie findet (wie üblich im Rennsport) ihren Platz im Kofferraum.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der edeltraut Chef kommt zur Begutachtung des fertigen Produkts.
Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Stefan hat hier sehr gute Arbeit geleistet und das Versprechen eingehalten, dass das Auto in seiner originalen Optik beibehalten wird.
Ein Ergebnis auf das nicht nur Stefan sehr stolz ist, sondern sicherlich auch Dietrich Risse gefallen hätte.
Hier kann Stefan nun Platz nehmen und das Auto wieder auf die Straße bringen und es der Öffentlichkeit präsentieren.
Die legendäre Risse Limousine ist wieder für den Einsatz bereit.