Geheimprojekt!

Viele können davon nur Träumen, von dem, was in naher Zukunft neu entstehen wird!

Damit hätte nie jemand gerechnet! Lehnt euch gespannt zurück und genießt den folgenden Bericht:

Stell dir einmal vor, es würde dich jemand fragen, ob du nicht jemanden wüsstest, der noch eine gut erhaltene Karosse eines Ascona B herumstehen habe? Man würde gerne daraus einen 400 Ascona bauen. Was ja an sich in der heutigen Zeit schon eine Unmöglichkeit wäre! Dann würde man diesen Mitbürger freundlich darauf hinweisen, das wir das Jahr 2011 schreiben und das er sich das aus dem Kopf schlagen solle.

Wenn du aber jetzt der Ede wärst, würdest du Antworten: “Ja na klar, hab ich”. “Sogar ne nagelneue Rohkarosse”!

Würdet Ihr das Glauben? Wahrscheinlich nicht. Solltet Ihr aber…

Ein Ascona 400 im Dornröschenschlaf

Mit dieser Nummer auf der Seitenwand: “40 01 000″, konnte man damals zum freundlichen Opelhändler gehen, um eine offizielle Bestellung einer Rohkarrosse zu machen.

Doch, das ist eine NEUE, nie zugelassene Rohkarosse Ascona 400. Nix grau grundiert!

Nie hätten wir je daran gedacht, dass der Ede den mal anfängt. Doch nun ist es soweit, der Baubeginn ist erfolgt. Wenn es etwas neues hierzu gibt, wird sofort Bericht erstattet!

Der Baubeginn Teil II

Zunächst einmal sollten wir noch kurz etwas zu der Historie der Rohkarosse sagen.

Ursprünglich kam die Karosse aus Bayern von einem Opelverrückten der mehrere Autos hatte und unter anderem zwei neue Rohkarossen Ascona 400 sein eigen nennen konnte. Die Gründe für den Verkauf der beiden Karossen sind nicht mehr nachvollziehbar, was aber heute auch egal ist, denn von nun an waren sie ja in guten Händen. Die erste Zwischenstation der beiden Karossen war 1996 bei Peter Hinz. Eine der Karossen behielt er für sich selbst und baute diese sogleich neu auf. Die andere wurde erst einmal aus Platzgründen in Peters Halle an die Decke gehangen. Dies ging auch eine Weile gut, bis eines Tages der Vermieter der Halle, in der Türe stand. Naturgemäß fand er das nicht komisch. Die Karosse musste abgehangen und ein neuer Lagerplatz gefunden werden. Selbstlos wie der Ede nun mal ist ;-) , bot er der Karosse einen neuen Schlafplatz, bei sich in einer kleinen Kammer, hinter seiner Garage an. Irgendwie wechselte sie dabei auch den Besitzer.

Doch jetzt hatte Ede, stolzer Besitzer einer Jungfrau, ein logistisches Problem. Wie bekommt man ein 4,31 Meter langes Auto in eine 3,95 Meter lange Kammer? Das Ding musste da hinein, egal wie, ob er wollte oder nicht! Wieder einmal wurde das Unmögliche möglich gemacht, in dem er das Auto diagonal in die Kammer stopfte.

Und so in etwa muss man sich das vorstellen, wenn der Ede eine Idee hat! Verrückt!!!

Ne kleine Anmerkung von mir: „Stellt euch einfach vor, es wäre ein Ascona“. Ich kann nicht so gut malen! Dort, in der Kammer gut eingepfercht, ließ er die Karosse einige Jahre stehen. Einmal um sie altern zu lassen und zum anderen mussten zur Komplettierung noch viele Teile hinzu gekauft werden. Wie man sich vielleicht vorstellen kann, brauchte das „Kaufen“ auch noch einige Jahre.

Zurück zur Kammer:

Die Karosse war nun sicher verpackt, eingekeilt und zu hundert Prozent diebstahlsicher. Wie vorhin beschrieben, kamen im laufe der Jahre viele Teile hinzu, die der Ede über, unter und im Innenraum platzierte. Die Kammer füllte sich mehr und mehr denn es waren ja nicht nur Ascona Teile sondern auch ne Menge Kadett C Teile zu verstauen.

Als die Entscheidung nahte das Projekt zu beginnen, musste der Ede erschrocken feststellen, das die Karosse komplett zugebaut war.

Leider spiegeln Bilder die eigentliche Situation nicht wieder. Damit das Auto sichtbar wurde, benötigte der Ede bis hierhin schon eine Weile, um halbwegs an das das Blechkleid zu gelangen.

Nach etlichen Stunden des hin und her stapeln der Teile, konnte die Karosse endlich wieder durchatmen. Aber wie sagt man so schön:

„ Es gibt nichts schlimmeres, als das Leid was man sich selber antut“.

Hier kann man sehr schön sehen, wie eng es in der Kammer war!

Wie Ihr seht wurden aus Platzmangel schon einige Teile provisorisch grob vormontiert.

Geschafft, die Karosse steht wieder waagerecht!

Der Baubeginn Teil III

Nachdem das Schmuckstück nun “frei gegraben” wurde, können wir endlich auch einmal auf die Details einer 400´ter Karosse eingehen.

1.) Die Frontschürze mit Lufteinlässen für den Kühler und für die Kühlung der Bremsen

2.) Ein recht eigenartiges Merkmal ist der 1,2 l (ähnl. Kadett C) Tunnel bzw. der Aufsatz für den Gangwechselhebelmechanismus ;-)

3.) Die Hinterachsaufnahmen sind beim 400´ter von Opel gänzlich verändert worden, damit eine Commodore A bzw. B Hinterachse, mit doppelt geführten Längslenkern verbaut werden konnte. Diese ist nur in der Breite für die 400´ter Serie etwas eingekürzt worden, da der Ascona und der Manta von der Karossenbreite schmäler war als der Commodore. Was es sonst noch für Veränderungen an der Achse gab, werden wir später noch erörtern.

Man beachte die angeschweisste Handbremsseilhalterung, die anschraubbaren unteren Längslenker  und die oberen Zugstreben. An dieser Stelle wollen wir einmal die Details verlassen und uns einigen Spielereien des Protagonisten in Form von bemerkenswerten Fotos widmen.

Als einmal die Sonne schien…

So, fertig! Alles dran. Bereit zum fahren ;-)

Nee, Spass beiseite. Da ist noch sooviel Arbeit mit soo vielen Teilen, dass wir als nächstes wieder zurück zur Hinterachse kommen.

Das Umschweißen der Hinterachse findet ihr in einem separaten Projekt Bericht

(Hier klicken zum Bericht Hinterachse)

Es hat eine lange Pause gegeben, aber keine Sorge ihr habt nichts verpasst. Ede hat einige Projekte dazwischen geschoben und sein eigenes Meisterwerk musste warten.

Das Projekt geht weiter…

Nachdem das Auto wie oben zu sehen schon ziemlich straßentauglich aussah, wird die Karosse nun wieder blank gemacht, d.h. alles wieder raus, alles wieder ab.

Da nun keine Achsen mehr drin sind, bekommt die Karosserie eine “Rollprothese” :-)

Mit dieser Hilfe ist das Ganze wieder mobil und konnte huckepack auf den Anhänger befördert werden.

Der nächste Schritt folgt. Die Karawane macht sich auf den Weg zum Lackierer.

Heil angekommen schubsen wir die Karosse runter vom Trailer und hinein in die Box.

So, fertig.

Hier wird der 400er Rohling erstmal ein ganzes Weilchen verbringen.

In der Zwischenzeit kommt Ede wieder auf seltsame Ideen. Das Auto soll ja nicht nur gut restauriert werden, sondern nach edeltraut Standard perfekt werden. Das bedeutet, es muss von oben wie von unten bearbeitet werden können. Einfach gesagt, man braucht passende Halter, damit man das Auto drehen und wenden kann, wie man will. Dafür bedarf es einer Hilfskonstruktion, die es natürlich noch nicht gibt. Noch nicht…

Man nehme einen zerstückelten Ascona als Schablone.

Nanu?! Was ist denn hier passiert? Da hat Ede mit den Scherenhänden aber ganze Arbeit geleistet :-)

Egal, das Schicksal dieses Fahrzeugs tut hier nichts zur Sache. Es ist noch genug übrig geblieben, denn im Wesentlichen geht es hier um die Front und das Heck. Die originalen Befestigungspunkte für die Stoßstangen sollen für den Halter genutzt werden, also hat Ede “mal eben” ein paar Stangen zusammengeschweißt.

Sieht seltsam aus, aber dank der vorliegenden Ascona-Überreste konnte alles maßgenau angepasst werden.

Vorne ist die Konstruktion noch recht simpel und die Stoßstange kann einfach nachgebildet werden. Hinten reicht dies jedoch nicht aus und wir brauchen noch eine Querverstrebung.

Das sieht ein bisschen nach einem Rammschutz für ein Stockcar-Rennen aus :-)

Als letztes schweißt Ede noch die passenden Vierkantrohre als “Haltegriffe” vorne und hinten an und fertig ist das Kunstwerk.

Das sieht aber optisch nicht sehr ansprechend aus. So geht das aber nicht.

Aha, schon besser.

Damit ihr mal sehen könnt wie dieser neue “Rammschutz” funktioniert, hier ein paar Bilder der aufgespiessten Karosserie.

Im Prinzip ist jetzt alles soweit fertig zum Lackieren, aber erstmal begibt sich der Ascona wieder in Wartenposition.

Es vergehen wieder einige Monate und dann ist es endlich soweit…

Erst kommt der Innenraum dran. Die Weißheit kommt von innen :-)

Schnell mal auf den Kopf gedreht und auch unten kommt man problemlos dran.

Und es geht weiter… Die Außenhaut und die Anbauteile erstrahlen im reinen Weiss.

Und das Ergebnis kann sich im Tageslicht echt sehen lassen…

Es ist endlich fertiggestellt. Die Karosserie ist fertig zum Zusammenbauen.

Hat Ede denn auch alle Teile beisammen?? Einen Moment mal….

Wir machen mal kurz eine Bestandsaufnahme…

Jaaaaa…sieht gut aus. Der Bausatz ist komplett. Jetzt geht es ans Zusammenbauen.

Also wird die frisch lackierte Schönheit wieder huckepack in die edeltraut-Zentrale gebracht.

Da es sich ja hier um einen Ascona 400 Neuwagen handelt, werden natürlich nur Neuteile verwendet. Das Beste vom Besten für das perfekte Ergebnis.

Mit Ede´s Erfahrung und Routine geht der der Zusammenbau schnell von der Hand. Es wird natürlich darauf geachtet, dass alle Details perfekt und tadellos verbaut werden.

Viele, viele Stunden und Tage vergehen und es wird akribisch geschraubt und zusammengebaut. Und kurz vor der Zielgeraden sieht das Objekt nun so aus:

Man beachte die dreiteiligen Ronalfelgen! Allerdings zeigt sich das Ergebnis für einen 400er noch recht farblos. Außerdem ist ohne Windsplits die Aerodynamik voll im Eimer. Das muss noch geändert werden…

Zum Glück gibt es dafür helfende Hände, die das perfekte Ergebnis bringen.

Es ist vollbracht… Der Neuwagen sieht zum ersten mal das Tageslicht.

Und zur Feier des Tages wird natürlich auch der Zwilling dazu geholt.

Bei diesem Anblick bekommt man doch feuchte Augen vor Freude, oder?

Es gibt viele Autos, die Ede mit der für ihn bekannten Perfektion restauriert hat, aber bei seinem Ascona 400 Neuwagen hat sich selbst übertroffen. Das Projekt hat letztendlich 7 Jahre gedauert, aber dafür ist das Ergebnis auch besser als die Auslieferung damals im Opel Werk.

Projekt beendet!

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